Erkrankungen der Gelenke zählen zu den am häufisten diagnostizierten orthopädischen Problemen. Neben chronisch degenerativen Veränderungen (Arthrose, Spat..) treten auch akute Entzündungen auf, die oft mit hochgradiger Lahmheit verbunden sind.
Je nach Schweregrad der Erkrankung, kann die Behandlung über systemische Medikation (Entzündungshemmer/ Schmerzmittel, intravenös und oral verabreicht, sowie Zusatzfuttermittel für den Gelenkstoffwechsel) in Kombination mit einem individuell erstellten Bewegungsplan erfolgen.
Es kann aber auch notwendig sein, lokal wirksame Medikamente direkt in das Gelenk zu injizieren. Die Gelenkínjektion erfolgt unter sterilen Bedingungen (Rasur und mehrfache Desinfektion) und wird von unserem Team auch ambulant durchgeführt.
Meist werden folgende Präparate zur Gelenkinjektion verwendet:
Cortison/Depotcortison: hat eine stark entzündungshemmende Wirkung.
Hyaluronsäure: neutralisiert bestimmte Mediatoren von Entzündung und Schmerz (Metalloproteine und Prostaglandine) und ist wichtiger Bestandteil der Synovia, der sogenannten „Gelenkschmiere“, die für die Reduzierung der Reibung des Gelenkes verantwortlich ist. Die Hyaluronsäure wird bei moderaten Veränderungen alleine, bei schweren Gelenkerkrankungen in Kombination mit Cortison eingesetzt.
Hochmolekulare Hyaluronsäure oder Kombinationspräparate mit nieder-und hochmolekularer Hyaluronsäure: bei schwerer Beschädigung/Degeneration des Gelenkknorpels empfiehlt sich die Injektion einer hochmolekularen Hyaluronsäure. Diese hat eine deutlich längere Verweildauer im Gelenk und bildet eine Art mechanischen Puffer. So kann der Gelenkknorpel regenerieren und die Entzündung kommt zur Ruhe. Bei schon länger bestehenden Gelenksentzündungen erfolgt eine Wiederholung der Behandlung nach einer Woche.
PRP: aus dem Patientenblut werden über ein steriles Filtersystem ambulant im Stall Thrombozyten gewonnen, die direkt in das geschädigte Gelenk injiziert werden. Ähnlich dem in einigen Kliniken gewonnenen IRAP. Blutplättchen enthalten zahlreiche Wachstumsfaktoren, die die Wundheilung unterstützen und die Gewebereparatur fördern. Aktivierte Plättchen setzen diese natürlichen Wachstumsfaktoren im Verletzungsbereich frei. Diese Gelenktherapien eignen sich vor allem zum nachhaltigen Wiederaufbau des Knorpels. Sie kommen oft zur Verbesserung der Heilung nach Arthroskopie zum Einsatz.